"Das Viertel wurde auf Wunsch der Anwohner klimaangepasst und begrünt. Dieselbe Absicht verfolgte auch die Gemeinde schon seit einiger Zeit"
Die Hans de Riesstraat in Alkmaar ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich ein versiegeltes Viertel in eine grüne, klimaangepasste und biodiverse Umgebung verwandeln kann. Dieses Projekt entstand durch die gemeinsame Anstrengung der Anwohner, der Stadt Alkmaar und von Stadswerk072 und zeigt, wie Stadtbegrünung effektiv umgesetzt werden kann.
Anwohnerinitiative
Die Begrünung der Hans de Riesstraat geht auf eine eigene Initiative der Anwohner zurück. Sie reichten einen Antrag ein, um ihre versiegelte Umgebung in einen grüneren und schöneren Ort zu verwandeln. „Das Viertel wurde auf Wunsch der Anwohner klimaangepasst und begrünt. Dieselbe Absicht verfolgte auch die Gemeinde schon seit einiger Zeit“, erklärt Paul Weidema, Senior Project Leader bei Stadswerk072.
Die Gestaltung entspricht den Prinzipien von Blau-Grün, bei denen Regenwasser auf natürliche Weise abgeleitet wird. In der Straße wurden 23 Gullys entfernt. Das Regenwasser kann jetzt durch neu angelegte Wadis langsam in den Boden versickern, damit die Pflanzen auch in Trockenperioden ausreichend Feuchtigkeit erhalten. Außerdem wurden in Absprache mit den Anwohnern 19 Fallrohre vom Abwasserkanal abgetrennt. Das Regenwasser wird mit Hilfe spezieller Straßenfliesen in die Wadis geleitet.
Vielfältiger und innovativer Grünentwurf
Das Besondere an der Gestaltung der Hans de Riesstraat ist die Verwendung einer großen Vielfalt von Bäumen und Pflanzen. Im Hinblick auf die Artenvielfalt wurde bewusst eine Mischung aus mehrstämmigen und hochstämmigen Bäumen gewählt, die nicht nur für optische Abwechslung sorgt, sondern auch verschiedene Lebensräume für Vögel, Insekten und andere Tiere schafft. Die insgesamt 33 Bäume wurden in Absprache mit der Baumschule Ebben ausgewählt und von dieser geliefert.
Neben den Bäumen wurden auch Vogelhäuschen sowie Beerensträucher und Stauden angelegt, die vollständig SKAL-zertifiziert sind. Blumenzwiebeln, Kräutermischungen und einheimische Wildblumenmatten sorgen das ganze Jahr über für ein sich ständig veränderndes Farbenspiel. Entlang des Ufers wurden Aquaroll-Pflanzungen gewählt, die die Artenvielfalt im und am Wasser weiter erhöhen. „Was die Bäume betrifft, wurden viele verschiedene Arten zugunsten der biologischen Vielfalt verwendet. Dabei variieren Mehrstamm- und Hochstammbäume“, so Weidema.
Zusammenarbeit mit der Baumschule Ebben
Die Entscheidung für die Baumschule Ebben wurde bewusst getroffen. Die von Ebben gelieferten Bäume erfüllen die hohen Anforderungen an Qualität und Aussehen, die dieses Projekt stellte. Vor der Lieferung wurden die Bäume in der Baumschule sorgfältig ausgewählt, wobei auch Baumarten berücksichtigt wurden, die am besten zu dem Entwurf und der Umgebung passen. „Was mehrstämmige Bäume angeht, liefert Ebben die Qualität und erfüllt alle Wünsche und optischen Anforderungen, die wir von einem mehrstämmigen Baum haben“, so Weidema. Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist eine gut abgestimmte Grünfläche, die dem Charakter der Hans de Riesstraat entspricht.
Ein preisgekröntes Projekt
Die erfolgreiche Begrünung der Hans de Riesstraat blieb nicht unbemerkt. Das Projekt wurde zum niederländischen Gewinner des Green Cities Europe Award 2024 ernannt, einer prestigeträchtigen Auszeichnung für innovative Grünprojekte in städtischen Gebieten. Außerdem wurde das Projekt mit dem NL Greenlabel zertifiziert und zeigt dadurch, dass Nachhaltigkeit und ökologischer Wert bei der Realisierung im Mittelpunkt standen.
Inspirationsquelle
Die Hans de Riesstraat ist nicht nur ein Beispiel dafür, was in einem bestehenden Viertel möglich ist, sondern auch eine Inspirationsquelle für künftige blau-grüne Projekte. Sie zeigt, wie die Zusammenarbeit zwischen Anwohnern, Behörden und Lieferanten zu einer lebenswerten, widerstandsfähigen und grünen Umgebung führen kann.
Bilder bereitgestellt von Stadswerk072.