Picea abies

Picea abies (Rotfichte) ist ein großer, immergrüner Nadelbaum und als Fichte der am häufigsten verwendete Produktionsbaum in Europa. Die Rotfichte ist in ganz Nordeuropa, in den Alpen, Karpaten und auf dem Balkan beheimatet. Sie ist ein dominanter Baum in kühleren Höhenlagen,  wo sie dichte Wälder bildet. Picea abies kann aber auch in Mischwäldern mit Fagus sylvatica, Larix decidua, Juniperus communis und Sorbus aucuparia vorkommen. Picea abies wurde 1881 von dem deutschen Botaniker Gustav Karsten beschrieben. Als großer Baum kann sie etwa 30-55 m hoch werden und eine schöne pyramidenförmige Krone bilden. Sie hat in der Regel einen einzigen Stamm und waagerechte Äste, die sich durchbiegen und an den Enden wieder aufrichten.

Die immergrünen, spitzen Nadeln sind glänzend dunkelgrün und stehen paarweise zusammen. Die Kegel von Picea abies sind die längsten unter den Picea-Arten und haben spitze Schuppen. Die geflügelten Samen sind klein und werden durch den Wind verbreitet. Sie werden auch von Eichhörnchen und Vögeln geliebt. Die männlichen Blüten sind gelb, die weiblichen rosarot. Die dünne graubraune Rinde der Rotfichte blättert in kleinen Plättchen ab und leuchtet bei älteren Bäumen violett.

Picea abies ist ein langlebiger, schnellwüchsiger Baum, der sich für größere Gärten und Parks eignet, in denen Platz vorhanden ist. Die Rotfichte bevorzugt kühle Standplätze und gut durchlässige, saure Böden und kann sehr kalte Winter überstehen. Bei lang anhaltender Trockenheit kann die Rotfichte nicht genügend Harz produzieren, so dass der Borkenkäfer eindringen kann. Dies führt in Europa zu einem starken Rückgang der Anbauflächen. Als Halbpionier- oder Klimabaum wächst die Fichte zusammen mit Betula pendula als „Schutzbaum“ und muss in der prallen Sonne oder im Halbschatten gepflanzt werden. Die Rotfichte ist weit verbreitet und wird als Weihnachtsbaum gepflanzt. Die jungen Triebe enthalten viel Vitamin C und werden in der traditionellen Medizin zur Herstellung von Sirup oder Tees verwendet.